Petra Traxler-Pilgram
Petra Traxler-Pilgram, geboren 1966 in Villach, begann ihre künstlerische Laufbahn nach einem intensiven Studium der Philosophie, Psychologie und Geschichte in Wien (1986-1993). Ihre künstlerische Ausbildung vertiefte sie durch zahlreiche Kurse in Malerei und Grafik bei akademischen KünstlerInnen. Seit 2017 ist sie als selbstständige Künstlerin tätig und eröffnete ihr eigenes Atelier, PTP. Traxler-Pilgram lebt und arbeitet in Niederösterreich, Wien und Kärnten.
Als Mitglied der IG Bildende Kunst und der Berufsvereinigung bildender Künstler Österreichs hat Petra Traxler-Pilgram regional und national bedeutende Akzente gesetzt. Ihre Werke sind mehr als nur visuelle Darstellungen – sie sind tiefgreifende, intellektuelle Dialoge, die den Betrachter herausfordern und zum Nachdenken anregen.
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Philosophie
Petra Traxler-Pilgram verbindet in ihrer Kunst auf eindrucksvolle Weise intellektuelle Tiefe mit emotionaler Ausdruckskraft. Ihre markante Schwarz-Weiß-Malerei ist ein Werkzeug, das es ihr ermöglicht, tief in die Gedankenwelt einzutauchen und tiefgründige Assoziationen zu wecken. Sie schafft Räume für individuelle Gedankenspiele, in denen Philosophie und Kunst, Bild und Wort, Gefühl und Verstand harmonisch miteinander verknüpft werden. Diese Wechselwirkungen laden den Betrachter ein, sich auf eine explorative Reise zu begeben, in der Leichtigkeit und Schwere, Ernsthaftigkeit und Humor in einem dynamischen Dialog stehen.
Die Einflüsse von C.G. Jung und Franz Čižek sind in Traxler-Pilgrams künstlerischem Schaffen unverkennbar. Jungs Konzept des kollektiven Unbewussten bildet die Grundlage ihrer Werke, die archetypische Bilder und tiefgründige mythologische Symboliken umfassen. Diese Auseinandersetzung mit den komplexen, oft dunklen Aspekten der menschlichen Psyche ist nicht nur ein zentrales Thema, sondern auch ein Antrieb für ihre künstlerische Praxis. Sie thematisiert Schattenwelten und existenzielle Pfade, wobei sie mit der Erkenntnis spielt, dass „der Mensch nicht erleuchtet wird durch das Vorstellen von Licht, sondern durch das Bewusstwerden der Dunkelheit“.
In Traxler-Pilgrams Arbeiten beleuchten verschiedene Dimensionen die Spannungen zwischen Bewusstem und Unbewusstem, zwischen gesellschaftlichen Normen und individuellen Freiräumen. Ihre „bewegten Figuren“, inspiriert von Franz Čižek und dem Wiener Kinetismus, sind lebendige Metaphern für innere Konflikte und soziale Rollenbilder. Diese Figuren „vergaloppieren“ sich oft und bieten einen reichen Interpretationsraum, der sowohl humorvolle als auch tiefgründige Reflexionen enthält. Durch ihre intensive Auseinandersetzung mit Archetypen und ihre kraftvolle Bildsprache fordert sie ihre Betrachter heraus, die verborgenen Wahrheiten ihrer eigenen Existenz zu erkunden und zu hinterfragen.
Traxler-Pilgrams charakteristische Handschrift ist ein Zeugnis ihres Engagements für die tiefere Auseinandersetzung mit der menschlichen Natur. Ihre Werke sind ein Ausdruck des Bestrebens, die Komplexität des Lebens und die Vielschichtigkeit menschlicher Beziehungen zu erfassen. Mit ihrer interdisziplinären Herangehensweise an die Kunst schafft sie eine Bühne für Dialog und Reflexion, die über das rein Visuelle hinausgeht. In ihrer Kunst wird das Spannungsfeld zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem auf eindringliche Weise erfahrbar und lädt dazu ein, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und neu zu definieren.
Statement
Petra Traxler-Pilgram verkörpert die faszinierende Verbindung von Leichtigkeit und Tiefe in der Kunst. Als introvertierte und empathische Künstlerin bringt sie unter einen Hut, was oft als unvereinbar erscheint: die philosophischen Fragestellungen ihrer Werke, die Klarheit ihrer Malerei und das Wissen um historische Kontexte. Ihre neugierige Natur und ihre vernetzte Denkweise verleihen ihren Arbeiten eine besondere Dimension, die sowohl stilbewusst als auch tiefgründig ist. Durch ihre stille Präsenz hat sie viel zu sagen, und es gelingt ihr, komplexe Themen in einer Art und Weise zu präsentieren, die den Betrachter einlädt, sowohl zu reflektieren als auch zu fühlen. Traxler-Pilgrams Kunst ist ein Ausdruck ihrer inneren Welt und eine Einladung, die eigenen Gedanken und Emotionen in neuen Zusammenhängen zu erkunden.